Donnerstag, 30. November 2017

Deutscher Besuch und Abschied aus Canberra

Hallo liebe Leser,

dies wird der Canberra-Abschieds-Eintrag. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich mich bereits am Mittwoch von meinen Kollegen verabschiedet. In den beiden Tagen bis zu meinem Flug nach Tasmanien hatte/habe ich noch ordentlich zu tun. Wäsche waschen, ein Paket mit überflüssiger Kleidung nach Deutschland schicken, Blog schreiben, Arbeitsbericht schreiben und noch viel mehr!
Meine Kollegen haben an meinem letzten Tag für mich ein vegetarisches Barbecue organisiert, das war superlieb und superlecker!
Es fiel mir schon sehr schwer mich zu verabschieden. Doch vielleicht besuche ich doch irgendwann mal wieder Australien und dann auch für einige Tage Canberra und den Garten hier.
Zum Abschied habe ich mir dann noch ein Gruppenbild gewünscht, was mir auch prompt erfüllt wurde. Ich finde es super und werde nicht müde es zu betrachten! :)








Auch den Lake Burley Griffin, der riesige Stausee in Canberra, an dem ich meine sonnenden Stunden verbracht habe, werde ich sehr vermissen!

Weniger schwer fällt mir der Abschied davon, Hunderte von Samen in mühevoller Arbeit zu zählen. Als Beispiel, das Foto. Links im Bild sind 100 abgezählte Samen zu sehen, ich weiß, kaum zu glauben. Insgesamt habe ich fünf Mal Einhundert Samen abgezählt, die waren so unglaublich winzig!! 100 Samen haben 0,0001-irgendwas Gramm gewogen. Nur zur Veranschaulichung!

Und fehlen wird mir natürlich auch der australische Humor! :)

Vergangenes Wochenende hatte ich übrigens Besuch aus Deutschland :) Mein langjähriger Freund Sven hat einen Abstecher nach Canberra gemacht. Wir werden uns morgen in Tasmanien wiedertreffen und gemeinsam mit Philipp, einem weiteren Freund, die Zeit dort verbringen :)
Ich weiß, auf dem Bild sehe ich ein bisschen gruselig aus, aber es ist das einzige Bild von dem Wochenende von uns gemeinsam. Und nein, wir waren nicht auf Kleinwildjagd. Ausgestopft war der Wombat hinter uns dennoch.
Wir sind gemeinsam in den nächsten Nationalpark gefahren und Sven hat mich Berge rauf und runter gescheucht! So ein anstrengendes Wochenende hatte ich hier in Canberra noch nicht. Das kann ja heiter werden die nächsten Tage ^^ Doch ich habe auch endlich mal wieder richtig viele Kängurus gesehen! Die sind echt megagechillt und man fragt sich, wer ist da für wen interessanter. Die Kängurus für uns oder vielleicht doch wir für die Kängurus? Eines ist klar, es gab dort eindeutig mehr Kängurus als Menschen!


Das sind nicht mehrere Bäume, sondern ein Einziger!
Im Arboretum von Canberra (Arboretum = Baumsammlung) haben wir eine unglaubliche Bonsaisammlung bewundert! Dies ist ein Zweig der "Pflanzenanzucht" der mir bisher absolut unbekannt ist. Also, Bonsais kenne ich schon, aber ich weiß nicht, wie man sie "herstellt". Ich glaube daran muss ich mal arbeiten...
Die Bonsais waren zum Teil mehrere Jahrzehnte alt! Auf einigen Bildern sind die Schilder mit dem Alter auch lesbar.


























Auch "meinem" botanischen Garten haben wir einen Besuch abgestattet und Sven hat mit der Kamera gezaubert! :)








Um die Biene auf dem wunderschön blühenden Leptospermum zu erwischen hat er sich viel Zeit genommen! Die australischen Bienen sind nämlich um einiges schneller als die Deutschen ;)







Im Laufe des Wochenendes haben Sven und ich uns dann auch noch als begeisterte Zurück-in-die-Zukunft-Fans geoutet. Wobei Sven eindeutig besser ist als ich und mich noch auf ein paar kleine Details im Film aufmerksam gemacht hat. Und der grandiose Abschluss war somit, dass wir in Canberras Innenstadt einen Delorean entdeckt haben!




Doch auch ohne den Delorean hätte uns Canberra einiges geboten. Mir hat besonders das gelb-weiß gestrichene Klavier gefallen und die dazu passenden Regenschirme in den Bäumen! :)
















Sven dagegen war eher auf der Suche nach einem Reittier.
Ob aus Metall...




...oder aus Holz. Da war er nicht so wählerisch ;)











Morgen, sehr früh, werde ich mich endgültig von Canberra verabschieden. Ein bisschen traurig bin ich schon, doch ich freue mich auch sehr, sehr auf Tasmanien und natürlich auf Urlaub :)

Bis bald und liebste Grüße nach Europa 💗

Samstag, 18. November 2017

Dies und das, von jedem was :)

Hallo ihr Lieben,

mein zweiter Arbeitstag hat mich um einiges freundlicher begrüßt als der Erste. Sonniges und angenehm kühles Wetter macht den Start in den Tag leicht.
Inzwischen bin ich unglaublich froh, dass ich mich für den Garten in Canberra entschieden habe und nicht für den Garten in Perth. Dort sind teilweise morgens um 10:00 Uhr schon 36°C! Da nehme ich hier lieber den ein oder anderen Regenschauer in Kauf und begnüge mich mit Temperaturen zwischen 18° und 28°C :) Fürs arbeiten perfekt!

Inzwischen habe ich auch schon mein Team recht gut kennengelernt und kenne sie alle beim Namen. Naja, wenigstens beim Vornamen ;)
Die Australier haben wirklich Sinn für Humor, auch das durfte ich in dieser Zeit schon feststellen. Diesen Zettel an ihrer Pinnwand musste ich sofort abfotografieren. So etwas könnten wir den Studenten, die ständig auf unseren Parkplätzen in Bayreuth parken, auch hinter den Scheibenwischer klemmen :-D




Außerdem gibt´s da noch dieses Schild...
Es hängt über einem Durchgang und nach rechts geht´s zum Büro vom Chef. Wenn man jetzt noch weiß, dass der Chef eher von etwas kleinerer Statur und mit einem kleinen Bauch versehen ist, dann versteht man den Humor der Mitarbeiter, vor allem aber auch den Humor des Chefs!
Gut, vielleicht hat er es bisher auch noch nicht gesehen ;)
Ich kann aber aus eigener Erfahrung nur bestätigen, dass alle, auch der Chef, sehr, sehr nett sind, sich sehr um mich bemühen und hier auch der Spaß nicht zu kurz kommt!


Was mir bisher auch in noch keiner anderen Stadt passiert ist...
Ich gehe Mittagessen mit den Kollegen und da kommt uns in der Stadt ein Ehepaar entgegen, die gerade mit ihrem Alpaka Gassi gehen. Das blökt die ganze Zeit und beschwert sich (auf alpakisch, versteht sich), dass es weiter will. Einfach zum Herzen! Ich will ein Alpaka 💗💗
Oder wenigstens ein Schaf mit sehr langem Hals ;)






 




 Hier ein kleiner Eindruck des Gartens, ein bepflanzter Topf. Es wurden flache Steine aufgestellt um Schatten für die Pflanzen zu werfen. So wird ein Kleinklima erzeugt. Diese Methode gibt es auch überall in der Natur. Ganz oft siedeln sich Pflanzen im Schatten von Steinen an und nutzen so die natürlichen Gegebenheiten. Ich finde diese kleine Bepflanzung ganz besonders zauberhaft.




Auch dies sind Eindrücke aus dem Garten. Jedes Mal, wenn ein Mitarbeiter eine Schlange sieht, wird einer der Ranger angerufen, die dann das "Schlangenwarnschild" aufstellen. Bei mir hat es zwei Wochen gedauert bis ich endlich, endlich eine Schlange gesehen habe! Meine Kollegen haben, um mir eine zu zeigen, des Öfteren intensiv danach gesucht und sind in den Beeten herumgepirscht. Am Ende war es wohl einfach so, dass genau diese Schlange auf mich gewartet hat. Sie lag ganz friedlich, sich sonnend, am Wegesrand. Erst habe ich sie im Abstand von etwa zwei Metern betrachtet, dann bin ich ihr etwas näher gekommen. Dies hat dann meine Kollegin Janine dann doch etwas nervös gemacht. Sie sagte mir, dass diese Braunschlangen zu den giftigsten Schlangen auf der ganzen Welt zählen! Recht flott war ich wieder einen Meter weiter weg. Mit vernünftigen Argumenten war ich schon immer gut zu überzeugen ;)
Es ist übrigens bisher kaum etwas nennenswertes vorgefallen mit den Schlangen im Garten. Nur einmal wurde ein Besucher gebissen. Dieser hatte versucht die Schlange aufzuheben. Was soll man dazu noch sagen, außer: "Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Albert Einstein.
(Dem Besucher ist übrigens auch nichts weiter passiert. Selbstverständlich gibt es auch hier so etwas wie Ersthelfer, die im Umgang mit Schlangenbissen ausgebildet sind.)

Hier musste ich durch!
Dann gibt es noch die weniger schöne Arbeit, wie zum Beispiel Unkraut machen. Auf dem Bild erkennt man deutlich einen Wald. Ja, es ist auch wirklich ein Wald im botanischen Garten. Aber wir mussten in diesem Wald Unkraut machen. In meinem Kopf summt währenddessen ständig die Melodie von "Old Mc Donald had a Farm", mit folgendem Text, "Spiders here, Spiders there, Spiders everywhere"...


Und zu guter Letzt muss ich sagen, wir können von den Australiern durchaus noch mehr lernen, als Freundlichkeit und Offenheit. Auf dem Bild rechts ist deutlich erkennbar, Toilettenpapier in Papier verpackt. Ich frage mich, warum gibt´s das bei uns nicht???
Ehrlicherweise muss man dazu sagen, dass die Australier im Vergleich zu den Deutschen noch unglaublich viele Plastiktüten beim Einkaufen verwenden. Doch auch das scheint mir besser geworden im Vergleich von vor neun Jahren. Wir könnten gegenseitig voneinander sicher viel lernen!


Das war´s für den Moment von mir. Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr hattet viel Freude beim Lesen!

Alles Liebe nach Europa! 💗

Sonntag, 5. November 2017

Ich, einfach unverbesserlich ;)

Ihr Lieben,

eigentlich wollte ich erst Mitte/Ende dieser Woche einen neuen Eintrag schreiben, doch es gibt bereits jetzt viel zu erzählen :)

Los ging´s Donnerstagabend mit dem A380, mein erstes Mal in diesem Flieger, nach Dubai. Der Flughafen in Dubai ist riesig und es ist gar nicht so einfach sich dort zurecht zu finden. Noch dazu, wenn man nicht weiß wo man hinmuss. Auf meinem Boarding Pass stand kein Gate, nur etwas von Bereich C. Nun gibt es ja an Flughäfen diese netten Tafeln, auf denen stehen sollte, von welchem Gate aus welcher Flieger geht. Doch in Dubai scheinen die das recht kurzfristig zu entscheiden. Zweieinhalb Stunden vor Abflug stand es jedenfalls noch nirgends. Nun, dachte ich, immerhin weiß ich in welchen Bereich ich muss. C steht schließlich auf meinem Boarding Pass. Es war ein weiter Weg bis zu Bereich C, ich musste sogar mit einem Zug ein kurzes Stück fahren. Vor Ort habe ich dann die nächste Tafel konsultiert um festzustellen, dass darauf mein Flug mit Gate A5 stand. Mir haut´s die Fragezeichen raus und ich frage lieber mal an der nächsten Information nach. Die nette Dame sagt mir dann auch sehr hilfsbereit, dass mein Flug tatsächlich von A5 geht. Das C auf meinem Boarding Pass bezieht lediglich auf den Bereich im Flugzeug in dem ich sitze. Aha, again what learned ;)
Nach insgesamt etwa 30 Stunden Reise und sehr wenig Schlaf treffe ich dann fast auf Anhieb in der richtigen Wohnung ein. Tatsächlich wusste der Taxifahrer nicht genau welches Haus die Nummer 60 ist. Am Ende habe ich dann meine Vermieterin/Mitbewohnerin einfach angerufen (2,99€/Min!). Von vier Uhr nachmittags bis fünf Uhr am Sonntagmorgen habe ich dann bis auf eine kurze Unterbrechung durchgeschlafen. Und schon bin ich fast im neuen Rhythmus drin :)

Sonntag, 05.11.17.
Waterdragon im botanischen Garten
Rosellas, gesehen auf dem Weg in den botanischen Garten :)
Die frühen Morgenstunden nutze ich für intensives Whatsappening ;) Familie und Freunde wollen auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht werden. Und nachdem ich schon mal freiwillig morgens um fünf Uhr wach bin ist das auch kein Problem, schließlich ist es in Deutschland 19:00 Uhr am Samstagabend. Doch ich habe auch einiges vor an diesem Tag. Muss ich mir doch den Weg in den botanischen Garten mit dem Rad suchen und gegen Mittag ist Regen angekündigt. Also schwinge ich mich gegen zehn Uhr auf dasselbige und komme eine dreiviertel Stunde später tatsächlich im botanischen Garten an. Ich habe auch höchstens doppelt so lange gebraucht als Google Maps meinte ;) Vor Ort darf ich dann direkt an einer öffentlichen Führung teilnehmen, deren einzige Teilnehmerin ich aber auch bin. Ich verstehe zwar nur etwa 20% dessen was Don mir sagt, doch ich bekomme schon einen guten ersten Einblick in den botanischen Garten. Irgendwann jedoch sagt mir mein Magen, dass ich seit 24 Stunden nichts mehr gegessen habe. Das ging bei dem vielen Schlafen und allen Neuigkeiten irgendwie unter. Doch der botanische Garten hat ein Café und Don begleitet mich. Und, nett wie die Australier sind, lädt er mich doch tatsächlich noch zum Mittagessen ein! Das ist mir jetzt fast ein bisschen peinlich. Doch er sagt, das ist ein "Willkommen in Australien"-Essen. Anschließend mache ich mich auf den Rückweg, muss ich doch auch noch einkaufen. Ein Glück ist ein Supermarkt in der Nähe, und ja, der ist auch am Sonntag geöffnet. Eigentlich bin ich ja nicht so für Sonntagsöffnung, aber praktisch ist es schon. Vor allem in diesem Fall aus meiner Sicht gesehen.

Montag 06.11.17
In der Nacht kommt der angekündigte Regen. Um genau zu sein, dieser Regen war laut deutscher Wetterapp schon für Samstag angekündigt. Doch das Wetter war traumhaft. Dann war der Regen für Sonntag angekündigt, doch das Wetter war ebenfalls traumhaft. Woraufhin ich die deutsche Wetterapp verfluchte und mir eine australische herunterlud. Leider stand in dieser das Gleiche wie in der deutschen Wetterapp. Es kam wie es kommen musste. Es regnete wie es nicht viel mehr hätte regnen können und zwar die ganze Nacht. Ich sah mich schon in die Arbeit schwimmen. Mehr als eine Regenjacke habe ich leider nicht dabei (Ja Sven, Du hattest recht). Doch als ich losfahre regnet es plötzlich nicht mehr. Ich will schon aufatmen als es wieder losgeht. Alles was sich nicht unter der Regenjacke befindet wird völlig durchweicht. Aber sowas von dermaßen! Ein Glück habe ich in kluger Voraussicht Wechselkleidung mitgenommen und kann mich umziehen. Unter meiner aufgehängten nassen Kleidung bilden sich erste Pfützen. Aber, angeblich ist dieses Wetter völlig untypisch für diese Jahreszeit und das letzte Mal, dass es so geregnet hat ist mehr als ein halbes Jahr her. Sehr tröstlich ;) Anschließend mache ich erstmal gepflegt gar nichts. Das Problem ist, es regnet weiter und weiter, bei dem Wetter schickt man keinen Hund vor´s Haus. Und eine Anna natürlich erst recht nicht. Bei der Büroarbeit kann ich auch schlecht helfen und Gewächshäuser gibt´s nicht so wirklich viele hier.
Irgendwann fragt mich der Chef des Gartens wie ich es denn so mit Spinnen habe. Meine Antwort "Ähhh" ist unschwer zu deuten. Doch so lange ich sie nicht anfassen muss... Und so zeigt er mir ein Tier welches etwa die knappe Größe meiner Handfläche hat und vorher wohl schon länger in seinem Büro lebte. Irgendwann in der letzten Zeit ist sie offensichtlich von der Decke heruntergesprungen und nun lebt sie vorübergehend in einer etwas größeren Tupperbox und soll in ein Terrarium. Er füttert sie mit einer Raupe und alle Mitarbeiter sehen zu ;) Janine sagt, dass sie an normalen Tagen sehr wohl arbeiten, nur heute nicht. Ich glaub´s, bei dem Wetter. Nach der Fütterung erzählt er mir dann noch, dass es zwei Spinnen waren in seinem Büro und dieses die kleinere ist. Meine Frage, wo denn die andere Spinne sei, beantwortet er mit "Oh, die ist noch irgendwo hier". Woraufhin ich sein Büro fluchtartig verlassen habe.
Herr Aas, stellen Sie sich vor, Sie hätte eine, respektive zwei, dieser Tiere in Ihrem Büro leben. Gruselig!

Anschließend gehen zwei der Kolleginnen und ich einkaufen. Bewässerungszubehör in zwei verschiedenen Geschäften. Und was wird gekauft? Gardena! Außerdem gibt´s da Werkzeug von Wolf-Garten. Wer genau hinsieht, da steht "Made in Germany" drauf.
Nach der Mittagspause fülle ich noch einige Papiere aus und dann wird mir gesagt, dass es wohl besser wäre am ersten Tag etwas früher zu gehen. Aufgrund des Wetters, versteht sich. Ich habe nichts dagegen, ist es doch durchaus anstrengend den ganzen Tagen englischen Lauten folgen zu müssen. Auch, bzw. vor allem, weil ich es nicht wirklich kann ;) Der Chef nimmt mich sogar in seinem Auto mit und bringt mich nach Hause. Jetzt muss ich zwar am nächsten Tag laufen, denn das Rad hat nicht mit ins Auto gepasst, aber immerhin bleibe ich trocken auf dem Heimweg. Und es sind auch nur knapp vier Kilometer.

In diesem Sinne, Fortsetzung folgt... :)